Am 15. September 2008 geschieht das Undenkbare: Lehman Brothers, eine der weltweit größten Investmentbanken geht pleite. An jenem Wochenende im September fällt eine Entscheidung, die wie ein Brandbeschleuniger auf die schwelende Finanzkrise wirkt. Die politisch Verantwortlichen in den USA retten Lehman Brothers nicht und lösen damit „die schwerste Finanzkrise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus“, sagt rückblickend Jean-Claude Trichet, der damalige Chef der Europäischen Zentralbank.
Bis heute hat die Folge dieser Krise mehr als sieben Billionen Euro gekostet. Der politische Preis aber war noch sehr viel höher. Der 15. September 2008 bedeutete für viele der 50.000 Anleger, die ihr Geld in vermeintlich sichere Lehman-Zertifikate investiert hatten, den Verlust ihrer Altersabsicherung, des Spargroschens der Kinder, ihres Ersparten.
Das große Dokudrama „Lehman. Gier frisst Herz“ zeichnet den Countdown bis zum großen Crash vor allem aus der Perspektive der Sparkasse und ihrer Kunden. Emotional, faktenbasiert, spannend. Die fiktionale Inszenierung beruht auf intensiven Gesprächen mit Insidern. Die Dramatisierung der Fakten wird dokumentarisch eingeordnet durch die Erinnerungen von verantwortlichen Akteuren aus der Bankenwelt und der Politik, durch die Aussagen von Geschädigten und historisches Material. In der Mischung aus fiktionaler Verdichtung und Interviews wird verständlich und zugleich emotional erfahrbar, wie es zum 15. September 2008 kam und was dieser Montag ausgelöst hat.