Die vorgestellten Architektinnen verbindet alle eines – ihre Erfahrung als Frauen in einer von Männern dominierten Branche. Abseits von Stereotypen und Klischees präsentiert die Dokumentation diverse Perspektiven von Frauen auf die zeitgenössische Baukultur. Die Architektinnen geben sehr persönliche Statements zu allen Aspekten ihres Berufes: Führung und Autorität, Genie-Kult, Kreativität, Druck, Wettbewerb, Rollenverständnisse, gesellschaftliche Verantwortung. Sie geben auch Einblicke in ihr eigenes Verhältnis zur Macht. So entsteht mehr als eine Beschreibung des Ist-Zustands: ein perspektivischer Ausblick auf eine Branche, die im Wandel ist. In Führung, Stil und Materialien, wie nachhaltig wird gebaut und muss in Zukunft gebaut werden?
Architektur, die begeistert, ist kunstvoll, kreativ oder auch einfach nur imposant. Regine Leibinger baut mit ihrem Büro bis 2024 das höchste Gebäude Berlins. Helga Blocksdorf verwirklichte in Weimar einen Bau, der mit Birkenrinde verkleidet ist, während Anapuma Kundoo sich ganz der Wiederbelebung traditioneller indischer Handwerkskunst verschrieben hat, wie bei ihrem „Wall-House“, das sie für die Architektur-Biennale in Venedig 2012 maßstabsgetreu nachbauen ließ.
Architektur ist die einzige Kunstform, die belebt, bewohnt, begangen werden kann. Architektinnen gestalten die Welt, in der wir leben, heute und in Zukunft. Die Dokumentation „Frauen bauen“ stellt einige von ihnen vor.